Für mobile Kommunikationsdienste existiert nur eine begrenzte Anzahl an Frequenzbändern. Die erforderliche Kanalbandbreite bei der Datenübertragung und die mögliche Datenrate sind entscheidende Faktoren, welche die Effektivität eines Übertragungssystems charakterisieren. Dabei wird innerhalb eines Frequenzbandes eine maximale Datenrate angestrebt. Es existieren verschiedene Verfahren, die bei gleicher Kanalbandbreite eine höhere Datenrate erlauben und dadurch einen effzienteren Nachrichtenfluss ermöglichen.
Ein kritischer Punkt in dem mobilen Endgerät ist das Übertragungsverhalten des HF-Sendeverstärkers in Bezug auf die zu übertragenden HF-Signale für den EDGE und UMTS-Standard. Im Gegensatz zur GMSK-Modulation werden bei der 3?/8- 8PSK Modulation und QPSK-Modulation sowohl die Phase als auch die Amplitude moduliert. Das Ergebnis ist eine spektrale Verbreiterung des Ausgangssignales nach dem nichtlinearen Leistungsverstärker bzw. eine deutliche Verzerrung des Sendesiggnals.
Dies führt zu einer Erhöhung der Bitfehlerrate (BER) im Uplink bei gleicher Empfangsfeldstärke. Um diese Verzerrungen zu minimieren, ist der Einsatz eines linearen Leistungsverstärkers erforderlich. Der Wirkungsgrad linearer Verstärker liegt aber mit ca. ?35% deutlich unter dem Potential von nichtlinearen Leistungsverstärkern, die einen Wirkungsgrad von über 60% erreichen. Die hohe Energieaufnahme des Systems aufgrund des niedrigen Wirkungsgrads der Komponenten steht aber im Gegensatz zu dem Bestreben, möglichst lange Betriebszeiten der mobilen Station zu erreichen. Um nichtlineare Leistungsverstärker mit hohen Wirkungsgraden einsetzen zu können, müssen geeignete Linearisierungsverfahren zur Wiederherstellung des Ausgangssignals verwendet werden.
Folgende Verfahren zur Linearisierung eines nichtlinearen Leistungsverstärkers können eingesetzt werden:
Transceiver Design
Als Simulationswerkzeuge bieten sich je nach Abstraktionsebene Matlab/Simulink, ADS und CST Microwave Studio an.
Simulation
Hardware Design
Polar-Loop Verfahren
In Bild 2 ist der prinzipielle Aufbau des Polar-Loop Verfahrens dargestellt. Das Kernelement ist der nichtlineare Leistungsverstärker (PA), der mit Hilfe von Regelschleifen gesteuert wird. Dadurch soll am Ausgang des PA eine verstärkte Kopie des Eingangssignals sowohl betrags- als auch phasenmäßig entstehen. Als Regelschleife kommt eine PLL (Phase Locked Loop) zum Einsatz, die zur Korrektur der Phasenlage zwischen einem Referenzsignal und dem Ausgangssignal dient. Zusätzlich muss zur Korrektur der Amplitude des Ausgangssignals eine ALL-Regelschleife (Amplitude Locked Loop) verwendet werden. Da es sich um zwei Regelschleifen handelt, ist für die Qualität des Ausgangssignals die gegenseitige Anpassung der Regelschleifen von enormer Bedeutung.
Bild 2: Prinzipieller Aufbau eines Polar-Loop VerfahrensBild 3: FFT-Leistungsspektrum des modulierten EDGE-Signals vor Anpassung der Bandbreite
Das FFT-Leistungsspektrum des modulierten EDGE-Signals ist in Bild 3 dargestellt. Das ursprüngliche EDGE-Generator-Signal ist in rot gezeichnet. Dies wurde vor der Anpassung der Bandbreite der ALL-Regelschleife (Amplitude Locked Loop) auf die Bandbreite der PLL-Regelschleife simuliert.
Bild 4: FFT-Leistungsspektrum des modulierten EDGE-Signals nach Anpassung der Bandbreite
In Bild 4 ist das Ergebnis der Simulation nach der Anpassung der Bandbreite der ALL-Regelschleife auf die Bandbreite der PLL- Regelschleife dargestellt. Verglichen mit der Abbildungen 3 ergibt sich eine signifikante Verbesserung bei der Nachbildung des ursprünglichen EDGE-Generator-Signals.
Zur Vollständigkeit werden im nachfolgenden die prinzipiellen Aufbauten weiterer Linearisierungs- verfahren dargestellt.
Beim Cartesian-Loop Verfahren wird die Linearisierung im Basisband durchgeführt. In Abbildung 5 ist das Funktionsprinzip des Cartesian-Loop Verfahrens dargestellt. Es ist ersichtlich, dass ein Teil des Ausgangssignals ausgekoppelt und ins Basisband heruntergemischt wird. Danach bildet man die Differenz aus dem heruntergemischten Ausgangssignal und dem unverzerrten Eingangssignal und man erhält somit ein Fehlersignal. Mit diesem Fehlersignal steuert man den IQ-Modulator und die Endstufe an.
Bild 5: Linearisierung durch Basisband-Rückkopplung (Cartesian-Loop)
In Abbildung 6 ist das Prinzip des Feedforward-Verfahrens dargestellt. Das Prinzip basiert auf einer Auslöschung der nichtlinearen Effekte durch Einsatz eines zusätzlichen Verstärkers (Error Amplifier).
Bild 6: Prinzipieller Aufbau eines Feedforward-VerstärkersEin weiteres Linearisierungsverfahren wird in Abbildung 7 dargestellt. Es handelt sich um das LINC-Verfahren (Linear Amplification using Nonlinear Component) ohne jegliche Rückkopplung.
Bild 7: Linearisierung durch LINC (Linear Amplification using Nonlinear Component)Abbildung 8 zeigt die schaltungstechnische Realisierung des Polar-Loop Verfahrens.
Die Messergebnisse in Abbildung 9 und 10 bestätigen die Simulationsergebnisse vor und nach Anpassung der Bandbreite der Regelschleifen. Durch die Anpassung der Bandbreite lässt sich eine erhebliche verbesserte Nachbildung des Ausgangssignals erzielen.
Bild 9: Messung des Ausgangssignals
a.) Signalgenerator SMIQ 06B
b.) Das Spektrum des GSM-EDGE-Signals nach der
Polar-Loop Sendeschaltung (Bandbreite der Regelschleifen nicht angepasst)
Bild 10: Messung des Ausgangssignals
a.) Signalgenerator SMIQ 06B
b.) Das Spektrum des GSM-EDGE-Signals nach der
Polar-Loop Sendeschaltung (Bandbreite der Regelschleifen angepasst)
Die Aufgabe einer Antenne im Sendefall ist die Ausstrahlung einer geführten elektromagnetischenWelle in den freien Raum. Im Empfangsfall wird die Antenne zur Überführung einer ebenen Welle im Raum in eine geführte Welle eingesetzt.
In der Quasioptik werden bevorzugt Antennen verwendet, die einen möglichst homogenen Gaußstrahl-Feldtyp erzeugen. Das Ziel ist die verlustarme Transformation eines Hohlleiter-Feldtyps in einen Gaußstrahl-Grundmode. Zur Beurteilung wird die Korrelation bzw. die Ähnlichkeit des elektrischen Feldes der Antenne mit dem elektrischen Feld des Gaußstrahl-Grundmode herangezogen. In der Literatur werden verschiedene Antennenformen mit unterschiedlichen Gaußstrahlverkopplungsfaktoren und Bandbreiteanforderungen eingesetzt. Der maximale Verkopplungsgrad und die entsprechenden optimalen Strahlparameter lassen sich durch Lösung des Verkopplungsintegrals berechnen. Dadurch wird die Verkopplung des Aperturfeldes der Antenne mit dem Feld eines Gaußstrahl-Grundmode bestimmt.
Die wichtigsten Antennenformen mit den entsprechenden Kenngrößen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet.
Für die Dimensionierung eines quasioptischen Diplexers musste eine Antenne mit einem homogenen Strahlprofil und einer hohen Gaußstrahlverkopplung entworfen werden. Die Literaturrecherche hat gezeigt, dass ein Smooth-walled Spline-Profile Horn diese Vorgaben erfüllt.
In der Abbildung ist das MWS-Modell des optimierten Spline-Horns dargestellt. Das Spline-Horn besteht aus 71 unterschiedlichen Rundhohleitersegmenten.
Es kann festgestellt werden, dass die Größenordnung der Strahlprofile zwischen der Simulation und der Messung sehr gut übereinstimmen.
Bild: Gemessener Spot des Splinehorns gemittelt über alle Frequenzpunkte 75-100 GHz